Arbeiten

Bündner Symbiose

Der Traumberuf im Nachbardorf

Fabian Caduff hat für seinen Traumberuf schon einen weiten Weg zurückgelegt. Allerdings nur im übertragenen Sinn: Der Arbeitsort des Maschinenbauingenieurs liegt nur wenige Kilometer entfernt von seinem Elternhaus.

«Maschinen haben mich schon immer interessiert», sagt Fabian Caduff während er mit einem Roboterarm nach einer Büroklammer greift. «Ich wollte verstehen, wie sie funktionieren – schon von klein auf.» Autos oder Flugzeuge liessen ihn relativ kalt. Der Bündner Bub war fasziniert von grossen Fertigungsmaschinen, von Guetzlianlagen etwa. «Erfinder, das war für mich der coolste Job der Welt.»

 

Sein Interesse ist nicht gewichen: Heute ist Caduff Maschinenbauingenieur und entwirft und konstruiert bei der Gritec in Grüsch Einzelanfertigungen auf Auftrag.

 

Einmal Gritec, immer Gritec

Gritec konzipiert, entwickelt und realisiert technische Geräte, Automationslösungen sowie Industrieprozesse und hat sich damit einen weltweiten Ruf erarbeitet. Jedes Produkt aus dem Haus erfüllt völlig unterschiedliche Anforderungen. Die einzelnen Projekte werden von der Skizze bis zur Auslieferung im Haus verwirklicht. Die bald 30-jährige Firma beschäftigt an die zwanzig Daniel und Daniela Düsentriebs, die sich für jeden Auftrag komplett neu in ein Thema eindenken müssen – oder besser: dürfen.

Zum Beispiel eben Fabian Caduff, 27, aus Igis. Er hat hier, nur wenige Kilometer entfernt von seinem Elternhaus, seinen Traumjob gefunden. Bereits nach der Matura lernte er den Betrieb und den Beruf des Ingenieurs im Rahmen eines Praktikums kennen. Anschliessend, während des Studiums in Zürich, jobbte er einen Tag pro Woche in der Entwicklungsabteilung.

 

Immer neue Herausforderungen

Nun ist er hier fest angestellt – und darf jenen Job ausüben, den er seit Jahren angestrebt hat: den des Erfinders. «Im Maschinenbau ist man eigentlich angestellter Erfinder. Genau das ist es, was mir so gefällt», sagt Caduff. «Bei anderen Firmen konzentriert man sich auf ein Produkt, was natürlich auch spannend sein kann. Aber ich mag es, immer wieder neue und andere Herausforderungen anzunehmen.» Frisch von der ETH in der Arbeitswelt, findet er es erstaunlich, wie viel er vom Studiumsstoff ganz konkret anwenden kann: «Ich habe ein paar richtig komplizierte, hochmathematische Vorlesungen in Robotik und Automation besucht, bei denen ich mich schon gefragt habe, ob ich das jemals wieder brauchen werde. Und jetzt brauche ich es, und zwar ständig und richtig intensiv! Es freut mich, dass sich die Mühe nun auszahlt.»

«Im Maschinenbau ist man eigentlich angestellter Erfinder. Das ist es, was mir so gefällt.»

Obwohl der junge Bündner die Ferne und das Bereisen fremder Länder liebt, zog er direkt nach dem Studium in Zürich zurück nach Graubünden. Hatte er denn nie das Bedürfnis, mal etwas ganz anderes zu sehen – wo doch andere in seinem Alter Jobs auf der ganzen Welt suchen? «Also jetzt wohne ich ja in Chur, nicht mehr in Igis», betont er und grinst. «Aber klar, das habe ich mir schon gut überlegt. Man sagt ja auch, wenn ein Bündner mal zurückkehrt, dann bleibt er für immer. Letztlich gefällt es mir in Graubünden einfach extrem gut. Chur ist eine super Stadt, immer ein bisschen was los. Viele meiner Kollegen, die sich über die ganze Schweiz verteilt hatten, kommen nach und nach auch zurück. Und dann die Natur vor der Haustür: Ich mache all die typischen Bündner Sportarten – Biken, Skifahren, Langlaufen, Wandern. Man kann hier ja fast nicht anders!»

 

Kurz: Dieser Bündner ist überzeugter Wahlbündner. Hier hat er alles, was er liebt. Und falls es ihn dann doch mal packen sollte: Dann findet er eine Lösung. Ist ja schliesslich sein Job.

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