Repower «Draussen auf dem Mast hängt kein Ingenieur»
Wer bei Repower arbeitet, spannt für innovative Energielösungen zusammen

Die rund 580 Mitarbeitenden des Bündner Stromversorgers Repower haben ein gemeinsames Ziel: die Energie der Zukunft. Der Besuch bei einem Elektroingenieur und einem Netzelektriker zeigt: Innovationen wie ein digitales Kontrolltool entstehen nur, wenn sich der Kreis schliesst.

Ein digitales Tool direkt aus dem Innovations-Bootcamp

Angefangen hat alles mit Stift und Papier. «Damit haben Netzelektriker*innen früher ihre Stromanlagen kontrolliert und mit Häkchen und Kreuzchen die Inspektion dokumentiert», erzählt Asset Manager Gerhard Bräuer. Die uneinheitlichen Bewertungen zeigten aber, dass eine analoge Kontrolle nicht zielführend und letztlich mühsam für alle Beteiligten war. Bräuer wusste: «Eine digitale Lösung muss her.»

 

In dem hochmodernen Gebäude in Landquart, einem von sieben Repower-Standorten, erklärt der passionierte Tüftler, wie EASYASSET zustande gekommen ist. «Das Unternehmen hat ein Innovations-Bootcamp organisiert, wo man sich mit einer Idee bewerben konnte.» Für die Ausarbeitung der Innovationen erhielten die Tüftler*innen ein Budget von CHF 2000.– und durften zehn Prozent ihrer Arbeitszeit für die Ausarbeitung des Konzepts beanspruchen. Auch Bräuer hat mit zwei Kollegen mitgemacht und erinnert sich gerne an die Zeit. «Wir haben das ganze Budget in einen bekannten Illustrator investiert, der unseren Pitch aufhübschen sollte.» Ob es am Illustrator oder dem innovativen Konzept lag, die Teilnahme hat sich gelohnt: EASYASSET wird heute schweizweit eingesetzt und ist seit einem Jahr sogar Teil der Start-Ups EVUlution geworden.

 

Das Wissen von draussen nach drinnen bringen

Den Erfolg hat EASYASSET zu einem grossen Teil den Netzmonteur*innen zu verdanken, die ihn mit ihrem praktischen Wissen auf den Boden der Tatsachen gebracht haben. «Draussen auf dem Mast hängt kein Ingenieur, sondern der Netzelektriker. Die sind teilweise schon über 40 Jahre auf den Anlagen unterwegs und kennen diese besser als ihr eigenes Wohnzimmer.» Also haben Bräuer und seine Crew ihre Netzelektriker eingeladen, die mit dreckigen Schuhen und in Arbeitskleidung in das Sitzungszimmer marschiert sind. Der Rest ist Geschichte.»

Netzelektriker*innen halten Graubünden unter Strom

Etwas entfernt in einem Unterwerk in Landquart führt Netzelektriker Mike Gemperle mit dem Tablet in der Hand eine Kontrolle der Stromanlage durch und ist dankbar für seinen digitalen Helfer: «Egal, ob zehn Meter in der Tiefe oder in der Höhe, ich verliere mit EASYASSET nie den Überblick. Und wenn ich merke, dass mir eine Funktion die Arbeit noch mehr erleichtern würde, entwickeln wir das Tool mit den Informatikern gemeinsam weiter.» Für Mike bedeutet seine Stelle bei Repower in erster Linie Freiheit. «Wir sind mit unserem eingespielten Team viel draussen und jeden Tag woanders, ob in Bever auf dem Mast oder in Landquart im Unterwerk. Beim Arbeiten spüre ich mich und meinen Körper. Ausserdem kann ich jeden Tag entscheiden, wie ich ein Problem angehen möchte, und wenn ich dafür den Kopf lüften muss, stört mich in zehn Meter Höhe niemand.» Eine Meldung leuchtet auf dem Tablet auf. Ab nach oben.

Mit dem E-Auto den Kreis schliessen

Als es zum nächsten Auftrag geht, sind die E-Autos bereits wieder geladen. Dafür vertreibt Repower Ladestationen überall in der Schweiz. Und die grüne Energie spürt man auch ausserhalb der Bürozeiten: Im Zuge von internen Aktionen können die Mitarbeitenden an den Wochenenden die E-Autos in der Region gratis testen oder mit den hauseigenen E-Bikes die Pässe und Täler erkunden.

Ein Ort für Freigeister und Kontrollfreaks zugleich

Es ist eindrücklich, wie schnell ein Netzelektriker auf einem Holzmast bis nach oben klettern kann. Der Ausblick muss atemberaubend sein. Die frische Luft, die man geniesst, zieht auch viel Verantwortung mit sich. «Die Natur romantisiert den Beruf, aber neben dem freien Geist braucht der Netzelektriker auch das nötige Feingefühl und eine akribische Liebe fürs Detail.» Auf dem Strommast erblickt Mike in der Ferne den 40 Meter hohen Gittermast der Repower, welcher die Versorgung Richtung Klosters und Davos sicherstellt. «Wenn das WEF gerade stattfindet, sind alle gefordert. Da merkt man, wie wichtig es ist, dass wir bei Repower jeden Tag alles richtig machen.»

Das Handy von Gerhard Bräuer klingelt. Passenderweise ertönt der Klingelton «Wind of Change» von den Scorpions. Es geht nämlich schon wieder mit dem E-Auto weiter, Mike muss eine Stromanlage in Ilanz kontrollieren.

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Sieben Standorte in zwei Ländern, 630 Mitarbeitende und eine mehr als hundert Jahre alte Erfolgsgeschichte – REPOWER steht für Energie. Seit 1904 produziert und vertreibt das Unternehmen mit Sitz im bündnerischen Poschiavo nachhaltige Stromprodukte. Zudem unterstützt es mit seinen zukunftsorientierten Dienstleistungen andere Versorgungsunternehmen und stellt ein eigenes elektronisches Mobilitätskonzept bereit. Möglich machen das unter anderem die Mitarbeitenden der IT-Abteilung. Sie tragen die Verantwortung für die funktionierende Technik und entwickeln konstant neue Applikationen sowie Produkte, um REPOWER nachhaltig erfolgreich zu machen.


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